15. November 2010

motionless.

Zur Zeit bin ich leider etwas invalide, da ich am Samstag einen kleinen Unfall hatte, dessen Details ich hier lieber nicht ausführe. Tatsache ist nur, dass ich einen grün und blau geschwollenen rechten Für voller Schrammen habe und der Rest des Beines von fast schwarzen blauen Flecken geschmückt wird.
Da mir das Gehen und das Stehen etwas schwerfällt, bin ich heute auch nicht zur Schule gegangen und verbringe somit einen weiteren Tag in meinem Zimmer.

Durch das Milchglaß meiner Fensterscheiben kann ich sehen, dass die Sonne scheint und dies lässt aus reiner Angewohnheit etwas Trauer aufkommen, dass ich mich nicht draußen bewege kann, denn tatschächlich ist es einfach unangenehm draußen. Seit Samstag ist das Wetter nämlich von angenehm windig und sonnig auf unerträglich heiß und schwül umgeschwungen und so ist mein Zimmer vielleicht nicht der schlechteste Ort zum verweilen wenn man eh schon einen Fuß besitzt der zu explodieren scheint.

Ein kleines schlechtes Gewissen besitze ich ja schon, da ich schon am Freitag die Schule recht frühzeitig aufgrund von Schwindel und Hitzeschüben verlassen habe. Ehrlich gesagt kann ich es im Moment auch schlecht ihne Klimaanlage aushalten, weil ich sonst immer das Gefühl hab zu hyperventilieren.
Als ich jedoch eine der Lehrerinnen heute morgen angerufen habe, dass ich nicht komme, meinte sie nur, dass ich mich ausruhen sollte (das erzählt sie mir andauernd) und dass ich mir keine Gedanken um die Klassen machen sollte. Ja, das sollte ich wirklich nicht machen, denn das macht hier keiner! Also warum nicht zurücklehnen und ein nettes Buch lesen als mich vor 60 schülern zum Affen zu machen und mich danach fragen zu müssen welchen Sinn das überhaupt macht.

Am Samstag habe ich wieder einer dieser buddhistischen Hauszeremonien begewohnt. Meine Gasteltern haben ein neues Lagerhaus für ihre Medikamente gebaut und bevor das jetzt eingeräumt werden kann, müssen natürlich noch die bösen Geister vertrieben werden. Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass Mönch sein hier garnicht so ne schlechte Sache ist. Die setzen sich da einen Morgen zu neunt hin, beten für eine halbe Stunde, bekommen einen Haufen Essen "to go" und ein Festmahl hinterher, malen dann ein nettes Zeichen an dein Haus, werden von allen respektiert und geachtet und müssen sich sonst nur im ihre Belange kümmern. In Thailand gibt es keinerlei Auflagen dafür Mönch zu werden, somit kann sich eigentlich jeder diese orange Robe anziehen, sich den Kopf rasieren und sich dann Mönch nennen. Manchmal fällt es mir doch recht schwer nachzuvollziehen, warum man ihnen soviel Respekt gegenüber bringt. Ok, vielleicht gehen sie den Weg der Erlösung, aber das ist doch deren Entscheidung, sollen sie glücklich damit sein. Aber aus meiner Sicht, vielleicht ist die recht beschränkt, tun sie nichts für die Gesellschaft außer deren Traditionen aufrecht zu erhalten. Aber genau die lieben die Thais wahrscheinlich, das ist das worauf sie stolz sind, ihre Traditionen und ihre Kultur. Ok, akzeptiert.

Ping Ping, meine Gastmutter, bei den Vorbereitungen für die Zeremonie bei Sonnenaufgang

Morgen werde ich dann mal wieder zur Schule gehen müssen, denk ich. Hoffentlich ist mein Fuß dann schon etwas abgeschwollen (wenn ja, dann hab ich das bestimmt den 5 verschiedenen Tablette meiner gastmutter zu verdanken ;)), ansonsten muss ich wohl tausendmal erzählen, was denn da passiert ist.
Meine zwei Sunden Thaidance werden dann wahrscheinlich Morgen auch ins Wasser fallen - oh, wie schade!

1 Kommentar:

  1. Hey,

    das ist ja scheiße mit deinem Fuß. Ich hoffe das wird schnell wieder besser. Das ist voll das schöne Foto. Mega geiles Licht.

    Ich liebe dich ...

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